In der Sendung Die Höhle der Löwen präsentierte das Startup alangu eine technologische Lösung, die darauf abzielt, Kommunikationsbarrieren zwischen hörenden und gehörlosen Menschen zu verringern. Das Unternehmen greift damit ein Problem auf, das im digitalen Alltag bislang oft übersehen wird: den eingeschränkten Zugang gehörloser Personen zu Online-Informationen und digitalen Verwaltungsdiensten. Durch die Verbindung von künstlicher Intelligenz und Gebärdensprachforschung soll es künftig möglich sein, komplexe Inhalte automatisch in visuell verständliche Gebärdensprache zu übersetzen. Nach Angaben des Startups könne diese Technologie dazu beitragen, dass digitale Informationen für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen leichter zugänglich werden und sie dadurch selbstständiger am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Besonders macht das Projekt der inklusive Entwicklungsansatz, bei dem hörende und gehörlose Expertinnen und Experten gemeinsam an der Weiterentwicklung der Software arbeiten.
![]() ![]() speziell für die Dosierlade entwickelt Teilnehmer bei „Die Höhle der Löwen“ Staffel 18 |
Das Angebot von alangu umfasst einen sogenannten Gebärdensprach-Avatar-Baukasten, kurz GSAB, der digitale Inhalte automatisch in Deutsche Gebärdensprache umwandelt. Dabei werden KI-basierte Avatare eingesetzt, die Inhalte visuell in Gebärden darstellen – beispielsweise auf Webseiten von Behörden, Unternehmen oder Organisationen. Das System sei nach Unternehmensangaben bereits bei über 175 Kunden im Einsatz und eigne sich besonders für Anwendungen im öffentlichen Sektor im Zusammenhang mit dem Onlinezugangsgesetz. Neben der Standardlösung bietet das Startup auch individuelle Anpassungen für unterschiedliche Themenbereiche und Serviceplattformen an. So sollen Kommunen, Institutionen und Unternehmen ihre digitalen Angebote ohne großen Aufwand barrierefreier gestalten können.
Übersicht: Die Höhle der Löwen Produkte
alangu – Kapitalgesuch bei DHDL
Alexander Stricker und Christina Schäfer aus Köln sind in der Höhle der Löwen auf der Suche nach Wachstumskapital in Höhe von insgesamt 900.000 Euro für alangu, welches für Weiterentwicklung der Plattform eingesetzt werden kann. Die Löwen bekommen im Gegenzug 10 Prozent der Firmenanteile geboten. Passende Investoren für das Startup könnten in der aktuellen Staffel die Löwen Carsten Maschmeyer, Jenna Ensthaler und Frank Thelen sein. Der Firmenwert liegt mit 8.100.000 Euro extrem hoch. Es könnte Diskussionen geben und schwierig werden, die Löwen zu dieser Bewertung an Bord zu holen.
Pitch vom 20.10.2025 | |
Gesuchtes Kapital: | 900.000 € |
Angebotene Beteiligung: | 10% |
Firmenwert vor Investition: | 8.100.000 € |
Produkte bei Amazon: BitterLiebe Tropfen | Schimmel-Schock | waterdrop Microdrinks | Fugentorpedo | Abflussfee Duftstöpsel | HappyPo Po-Dusche | Aspuraclip Mini-Inhalator | littlelunch Suppen
(Vergütete Partnerlinks)
In der Sendung Die Höhle der Löwen treten Alexander Stricker und Christina Schäfer mit einer klaren Mission auf: Barrieren für taube Menschen abbauen. Begleitet werden sie von den Dolmetscherinnen Sophia und Sandra, die während des gesamten Pitches übersetzen und damit eindrucksvoll zeigen, worum es bei alangu im Kern geht – um Verständigung auf Augenhöhe. Die Gründer führen den Löwen vor Augen, dass weltweit rund 70 Millionen Gehörlose leben, für die Gebärdensprache die eigentliche Muttersprache ist, während Schriftsprache oft wie eine zweite, fremde Sprache funktioniert. Ihr Auftritt ist ruhig, präzise und zugleich eindringlich. Stricker, der die technische Seite erläutert, und Schäfer, die aus der Perspektive der Gebärdensprachgemeinschaft spricht, machen deutlich, wie sehr digitale Informationen bislang an dieser großen Zielgruppe vorbeigehen. Die Löwen erleben nicht nur einen Pitch, sondern eine Konfrontation mit einem gesellschaftlichen Thema, das vielen bis dahin kaum bewusst war: digitale Ausgrenzung durch fehlende Barrierefreiheit.
![]() ![]() speziell für die Dosierlade entwickelt Teilnehmer bei „Die Höhle der Löwen“ Staffel 18 |
Das Produkt, das die Gründer präsentieren, ist ein sogenannter Gebärdensprach-Avatar-Baukasten, kurz GSAB, mit dem sich digitale Inhalte automatisch in Deutsche Gebärdensprache übersetzen lassen. Möglich wird dies durch eine KI-gestützte Software, die mithilfe von Motion-Capture-Daten menschliche Bewegungen täuschend echt nachbildet. So entsteht ein virtueller Avatar, der Texte visuell gebärdet und dadurch Webseiten, Formulare oder digitale Services auch für Gehörlose verständlich macht.
Gebärdensprache als Teil moderner Barrierefreiheit
Gebärdensprache ist weit mehr als eine visuelle Kommunikationsform – sie ist eine eigenständige Sprache mit eigener Grammatik, Syntax und kultureller Bedeutung. Für gehörlose Menschen stellt sie die primäre Möglichkeit dar, sich auszudrücken und komplexe Inhalte zu vermitteln. Im Kontext der Barrierefreiheit gewinnt sie daher zunehmend an Bedeutung, insbesondere in einer digitalisierten Gesellschaft, in der Informationen und Dienstleistungen immer häufiger online bereitgestellt werden. Barrierefreiheit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Inhalte, Technologien und Kommunikationswege so gestaltet werden, dass sie für alle Menschen – unabhängig von körperlichen oder sensorischen Einschränkungen – nutzbar sind. Die Einbindung der Gebärdensprache ist dabei ein zentraler Schritt, um echte Teilhabe zu ermöglichen.
In Deutschland ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS) seit dem Jahr 2002 offiziell anerkannt. Trotzdem bleibt der Zugang zu Informationen für gehörlose Menschen oft eingeschränkt. Viele digitale Angebote setzen auf Untertitel oder schriftliche Übersetzungen, die jedoch für viele Gehörlose nur bedingt geeignet sind, da Schriftsprache nicht ihre Muttersprache ist. Während Untertitel für Hörgeschädigte hilfreich sein können, erreichen sie die gebärdensprachliche Community oft nicht vollständig. Hier setzen barrierefreie Lösungen an, die Gebärdensprache direkt integrieren – etwa durch eingebettete Videos mit Gebärdensprachdolmetschung oder durch den Einsatz digitaler Avatare, die Texte automatisch in Gebärdensprache übersetzen. Solche Technologien sollen dazu beitragen, dass Gehörlose digitale Inhalte gleichberechtigt verstehen und nutzen können.
![]() ![]() speziell für die Dosierlade entwickelt Teilnehmer bei „Die Höhle der Löwen“ Staffel 18 |
Auch rechtlich ist die Bedeutung der Gebärdensprache in der Barrierefreiheit verankert. Das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) schreiben vor, dass öffentliche Stellen ihre digitalen Angebote so gestalten müssen, dass sie auch für gehörlose Menschen zugänglich sind. Dazu gehört nicht nur die Bereitstellung von Untertiteln, sondern auch von Informationen in Gebärdensprache. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass Behörden, Bildungseinrichtungen und andere Institutionen ihre Kommunikationswege inklusiv gestalten. In der Praxis bleibt die Umsetzung jedoch häufig hinter den gesetzlichen Vorgaben zurück, da die Produktion und Integration von Gebärdensprachinhalten bislang aufwendig und kostenintensiv war.
Mit dem technischen Fortschritt eröffnen sich jedoch neue Möglichkeiten. Künstliche Intelligenz, Motion-Capture-Technologie und automatisierte Übersetzungssysteme ermöglichen es, Gebärdensprache digital abzubilden und flexibel einzusetzen. Virtuelle Gebärdensprach-Avatare können Inhalte in Echtzeit darstellen und dabei ansprechende, lebendige Gebärden verwenden, die sich an den linguistischen Regeln der jeweiligen Gebärdensprache orientieren. Diese Entwicklungen sind ein wichtiger Schritt hin zu mehr Barrierefreiheit im digitalen Raum, da sie helfen, den Informationszugang für Millionen gehörloser Menschen zu erleichtern. Gleichzeitig tragen sie zur Sensibilisierung einer breiteren Öffentlichkeit bei, indem sie die Sichtbarkeit der Gebärdensprache in digitalen Kontexten erhöhen.
Barrierefreiheit mit Gebärdensprache ist daher kein Randthema, sondern ein wesentlicher Bestandteil gesellschaftlicher Inklusion. Sie schafft Voraussetzungen für gleichberechtigte Kommunikation und ermöglicht Menschen, die auf Gebärdensprache angewiesen sind, selbstbestimmt am Alltag teilzuhaben. In Zukunft wird es zunehmend darauf ankommen, Gebärdensprache nicht als Zusatz, sondern als integralen Bestandteil barrierefreier Kommunikation zu verstehen – sowohl im öffentlichen Raum als auch in digitalen Angeboten.
![]() ![]() speziell für die Dosierlade entwickelt Teilnehmer bei „Die Höhle der Löwen“ Staffel 18 |
Das Startup alangu lässt sich in diesem Zusammenhang als Beispiel dafür betrachten, wie technologische Innovation gezielt eingesetzt werden kann, um Barrierefreiheit praktisch umzusetzen. Mit der Entwicklung einer KI-basierten Übersetzungssoftware, die digitale Inhalte automatisiert in Gebärdensprache überträgt, greift das Unternehmen ein gesellschaftlich relevantes Thema auf, das bislang häufig übersehen wurde. Durch den Einsatz digitaler Avatare schafft alangu eine Brücke zwischen hörenden und gehörlosen Menschen, indem Informationen in einer visuellen, kulturell verankerten Sprache vermittelt werden. Damit trägt das Unternehmen nicht nur zur Inklusion im digitalen Raum bei, sondern zeigt auch, wie künstliche Intelligenz in einem sozial wirksamen Kontext eingesetzt werden kann.
Im Rahmen der Höhle der Löwen Produkte nimmt alangu eine besondere Stellung ein, da hier nicht der Konsum, sondern der gesellschaftliche Nutzen im Vordergrund steht. Während viele vorgestellte Innovationen aus Bereichen wie Ernährung, Lifestyle oder Technik stammen, zielt die Lösung von alangu auf ein langfristiges Umdenken in Sachen digitale Zugänglichkeit ab. Das Produkt verbindet technische Raffinesse mit sozialer Verantwortung – ein Ansatz, der sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich relevant ist. Die Präsentation bei Die Höhle der Löwen macht deutlich, dass Barrierefreiheit längst kein Nischenthema mehr ist, sondern zunehmend als Bestandteil moderner Digitalisierung verstanden wird.
![]() ![]() speziell für die Dosierlade entwickelt Teilnehmer bei „Die Höhle der Löwen“ Staffel 18 |
Die Höhle der Löwen vom 20.10.2025
Die Themen und Kapitalgesuche in der Sendung vom 20.10.2025 sind:
- Chrambl sucht 125.000 EUR für 15 Prozent Unternehmensanteile
- Precision sucht 500.000 EUR für 8 Prozent Unternehmensanteile
- Doggybirthday sucht 50.000 EUR für 20 Prozent Unternehmensanteile
- alangu sucht 900.000 EUR für 10 Prozent Unternehmensanteile
- Skynopoly sucht 100.000 EUR für 5 Prozent Unternehmensanteile
- Wiederbesuch bei den beliebten Höhle der Löwen Produkten der letzten Staffeln. In dieser Folge wieder mit dabei: Mudda Natur und Towell plus
Ähnliche Kandidaten
Alle „Höhle der Löwen“-Kandidaten aus der Kategorie Dienstleistung, Freizeit & Lifestyle: gearflix | Hip Trips | intueat| Sixtyone Minutes | Talentcube | TeamWallet | twerXout |… | Alle Lifestyle-Startups
![]() ![]() Buch zur Sendung von #DHDL Startup-Coach Ruth Cremer |
![]() ![]() Das neue Kinderbuch von Carsten Maschmeyer |
![]() ![]() Buch zur Sendung von #DHDL Startup-Coach Felix Thönnessen |
![]() ![]() „Die Höhle der Löwen“ 3-6 Spieler ab 12 Jahren | von Noris Spiele |
Änderungen und Irrtümer vorbehalten.
² Diese Website verwendet sogenannte Amazon Partnerlinks und bekommt für qualifizierte Käufe eine Provision. Diese Links haben keinen Einfluss auf die redaktionelle Arbeitsweise. Defekte Links oder nicht mehr verfügbare Ware können über die Kontaktseite dieser Website gemeldet werden.