Royalty Fee

Eine „Royalty“ oder „Royalty Fee“ ist eine Gebühr, die beispielsweise für die lizenzrechtliche Nutzung einer Sache gezahlt wird. Pro verkauftem Artikel wird dabei ein zuvor festgelegter Betrag zur Zahlung fällig. Der Begriff bezeichnet ferner auch jede Art von Gewinnabführung einer Gebühr pro Verkauf. Royalties werden in der Höhle der Löwen gelegentlich im Rahmen der Dealkonditionen vereinbart und sind ein Stilmittel, das im Rahmen der Verhandlung eingesetzt werden kann. Stimmt ein Löwe den Dealkonditionen eines Gründerteams nicht zu, kann er versuchen, eine schnelle Rückzahlung seines Investments zu verhandeln. Ein Teil des Investments wird so quasi in einen erfolgsabhängig rückzahlbaren Kredit umgewandelt. Damit geht der Löwe zwar zunächst gemeinsam mit dem Gründer ins wirtschaftliche Risiko, erhält jedoch sein eingezahltes Kapital auch ohne Gewinnausschüttung oder Unternehmensexit mittelfristig zurück.


Zum Höhle der Löwen Business-Lexikon


Ein Beispiel aus der Sendung ist das Startup mycleaner aus der ersten Staffel „Die Höhle der Löwen“. Das Autoreinigungsunternehmen erklärte sich bereit, gemeinsam mit Judith Williams die selbst entwickelten Reinigungsmittel auszugründen. Gründer und Löwin sollten jeweils 50 Prozent der Anteile am Unternehmen halten. Die 25.000 Euro Investment sollen mit 2 Euro je verkaufter Flasche zurückfließen. Wären 12.500 Flaschen verkauft, hätte die Löwin ihr Kapital zurück, würde aber weiterhin 50 Prozent am Unternehmen halten. Darin zeigen sich zwei der grundlegenden Nachteile von Royalty-Deals. Gründer verschenken damit Anteile an ihrem Unternehmen für einen temporären Kredit, den sie zu womöglich besseren Konditionen überall bekommen könnten. Außerdem fließt Kapital in einer Frühphase des Unternehmens ab, in der es eigentlich zur Reinvestition in das Wachstum benötigt wird. Der Deal von Judith Williams mit mycleaner platzte sodann auch im Nachgang zur Sendung.

Royalties haben also einen entscheidenden Nachteil gegenüber klassischen Investitionen. Während sie in den internationalen Ablegern der Sendung durchaus üblich sind, kommen Royalties bei den Löwen in Deutschland kaum vor. Lediglich in den ersten Staffeln waren es Judith Williams und Jochen Schweizer, die öfter versuchten, Royalty-Deals zu schließen. Gründer sollten hier gut aufpassen, sich nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Royalties können ein Mittel in der Verhandlung sein, sofern der Gewinnabfluss betriebswirtschaftlich vertretbar ist oder man anders nicht über die Höhe der Unternehmensbeteiligung einig wird. Empfehlenswert ist ein Royalty-Deal aus den genannten Gründen jedoch nicht.

Anstelle von Royalty-Deals sollte eher nach zusätzlichem Working Capital bei zugleich niedrigem Kapitalgesuch gefragt werden.

Dieser Artikel ist Teil des Höhle der Löwen Business Lexikons / Glossars, einer Erklärung der wichtigsten Begriffe aus der Businesswelt und aus der Sendung.

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„Die Höhle der Löwen“

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